Was Sie über Studien und Quellen wissen sollten.

Was Sie über Studien und Quellen wissen sollten.

Heute gibt es ein Blogbeitrag, der Sie am Ende hoffentlich besser durch den informativen Nebel blicken lässt. Denn wir leben in einer Zeit, in der uns unglaublich viele Informationen zur Verfügung stehen, was das Filtern und Einordnen um einiges schwieriger gestaltet. Wir wollen Ihnen heute das benannte Filtern und Einordnen erleichtern. Auf Messen oder in Gesprächen mit Klienten geht es natürlich sehr oft um das Thema Gesundheit. Hierzu lässt sich im allgemeinen Alltag in Zeitschriften, Magazinen oder auch im Internet vieles finden. In sozialen Netzwerken werden z. B. anscheinend informative Bilder ohne oder mit fehlerhafter Quellenangabe verbreitet. Hier möchten wir auch gleich einhaken.

Den Beiträge oder Bilder/Tabellen ohne ein Quellenverzeichniss sollte Sie nicht beeinflussen. Denn oft fehlt ein wissenschaftlicher Hintergrund. Bitte checken Sie auch vorhandene Links. Diese angegeben Links sollen oft nur den Anschein einer vorhandenen Quelle erwecken und funktionieren des öfteren nicht.

Es gibt viele Beiträge deren „Quelle“ nur ein anderer Beitrag ist. Was Sie am Ende auch Stutzig machen sollte. Denn wo ist die Grundlage für die gemachten Aussagen?
Es ist sehr wichtig aus Gründen der Nachvollziehbarkeit immer die Quellen (am Ende oder verlinkt im Text) des Beitrags zu checken. Denn oft führt die Quelle nicht zu einer Studie, sondern nur zu einem anderen Beitrag. Auch das Wort Experte oder Experten, welches man oft in Beiträgen findet, ist kein besonders gutes Argument für eine wissenschaftliche Grundlage.

Gerade in Bezug auf verschiedenen Ernährungsstile gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Jeder Mensch hat andere Defizite, verstoffwechselt anders und hat evtl. Unterschiedliche Ziele die er oder sie mit der Ernährung erreichen möchte. Es werden zwar auch oft Studien als Referenz angegebenen, die Frage ist aber auch, ob diese immer gleich zu Werten sind. Wir gehen später näher darauf ein.

Wir können in drei grundsätzliche Arte von Studien unterscheiden: medizinische Grundlagenforschung, klinische und epidemiologische Forschung. Die eindeutige Zuordnung der Studientypen zu einer der drei Hauptkategorien beziehungsweise auch der einzelnen Unterkategorien kann sich als schwierig erweisen. Eine Zusammenfassung von mehreren Studien aus diesen drei Hauptkategorien wird als Review oder Metaanalyse bezeichnet. (1)
Aus Gründen der Vereinfachung, möchten wir mehr darauf eingehen, dass es Studien gibt, die als Ergebnis einen kausalen Zusammenhang aufzeigen und welche die nur eine Hypothese aufstellen. Die Ergebnisse sind also nicht gleich zu werten. Eine Hypothese, die durch eine Studie zutage kommt, muss sich nicht auch am Ende in der Realität zeigen. Auch Ergebnisse aus Tierversuchen sind nicht immer 1 zu 1 auf den Menschen übertragbar. Hier zeigt sich einfach, dass Hintergrundwissen über eine Studie sehr wichtig ist.

Ob nun eine Studie einen kausalen Zusammenhang oder nur eine Hypothese als Ergebnis hat erfahren Sie am besten in der Studie selbst. Deshalb ist es so wichtig die Studie/Quell zu checken. Was am Ende auch wieder die Wertung verändert.

Auf seinen Körper zu achten und gute Lebensmittel zuzuführen gehört wohl zu den größten Verantwortungen, die man für sich selbst hat. Welcher Ernährungsstil der richtige ist, womit man sich am wohlsten fühlt und seine gesetzten Ziele erreicht, muss jede Person für sich individuell entscheiden. Man sollte nicht alles glauben, nur weil über eine Studie geschrieben oder als Quelle angeführt wird. Sondern sich auch immer etwas Zeit nehmen und selbst die Quelle checken. Denn es kommt oft zu Fehlern bei der Übersetzung, Studien können veraltet sein, es werden Teile nicht richtig bzw. absichtlich falsch wiedergegeben oder der Zusammenhang/Kontext stimmt nicht. Und was bedeutet eigentlich immer dieses Risiko?

Man unterscheidet in Studien zwei Arten von Risiko. Zum einen das absolute Risiko und das relative Risiko. Was bedeutet das?

Nehmen wir an Sie lesen einen Satz wie ´Neues Superfood XY reduziert das Risiko um die Hälfte an der Smartphone-Krankheit (erfunden) zu sterben´. Dann hört sich das erstmal nach viel an. Nun kommt aber das absolute Risiko ins Spiel.
Nehmen wir an Ihr absolutes Risiko beträgt 4 %, dass Sie an der Smartphone-Krankheit sterben. Bedeutet über die Lebensspanne gesehen (gemessen an Alter, Geschlecht, Ernährung, Sport & Genen) sterben 4 von 100 Menschen an der Smartphone-Krankheit. Durch die Einnahme von dem Superfood XY reduziert sich das Risiko um die Hälfte und Ihr absolutes Risiko beträgt nun noch 2 %. Hört sich bei weitem nicht mehr so dramatisch an.

Es stehen oft große Zahlen im Raum. Einfach, weil diese mehr beeinflussen. Doch die absoluten Fakten sehen oft anders aus und „verkaufen“ sich nicht so leicht wie großen Zahlen. Unterziehen Sie die Angaben einfach einer kleinen Probe und Checken Sie die Studie oder fragen nach.

Der Beitrag ist schon recht lang und hätte noch viel länger sein können. Wir wollen aber zum Ende kommen. Da es uns wie immer um das Thema Ernährung geht, wollen wir Ihnen noch kurz etwas dazu mitgeben.
Es gibt für viele Bereiche zum Thema Ernährung Pro und Contra. Hierzu sollte man auch bedenken, dass die Bedürfnisse von jedem Mensch unterschiedlich sein können; was für die eine Person gut funktioniert muss bei der nächsten nicht auch der Fall sein. Auch gibt es auf jeder argumentativen Seite Studien, die durch die Industrie finanziert sind.
Was also tun? Wir möchten Ihnen ans Herz legen sich immer beide Seiten mit dem gleichen Enthusiasmus anzuschauen, kritisch zu hinterfragen, Quellen auf Ihre Aussagekraft zu prüfen und sich selbst ein Urteil zu bilden. Hinterfragen Sie auch immer wieder mal Ihren eigenen Wissensstand.

Wir hoffen Ihnen mit diesem Beitrag zeigen zu können, dass nicht immer alle Studien gleich zu werten sind, dass Zusammenhang & Kontext eine Rolle spielen und man auch immer die Quellen zu einem Beitrag checken sollte.

Nehmen Sie sich einfach etwas Zeit für Ihre Ernährung.

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Bei gesundheitlichen Problemen kontaktieren Sie immer Ihren Hausarzt.

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